Sonntag, 9. Oktober 2011
On the road- Alausi und die Nariz del Diabolo
Als wir um 19.00 Uhr in Alausi ankommen haben wir das Gefuehl die einzigen Touris in diesem verschlafenen Nest zu sein. Dieser Eindruck aendert sich am kommenden Morgen schlagartig als wir um 7.00 Uhr unsere Tickets fuer die Nariz del Diabolo kaufen wollen. Als wir in Richtung des kleinen Bueros gehen, sehen wir ueberall Kameras, die jeden Winkel, jeden Laden, jeden Einheimischen hoch euphorisch fotografieren. An diesen haengen deutsche, franzoesiche, englische Touris, die sich vor den Zugeingaengen draengen um auch ja die besten Plaetze zu erwischen (Ist ja nicht so als gaebe es feste Sitzplaetze und als waere der Zug nicht ausverkauft ;-) ). Die Fahrt verlauft voellig anders als wir uns das vorgestellt haben. Erstmal kostet die Fahrt bereits 20 Dollar, man darf nicht mehr auf dem Dach mitfahren (weil vor einiger Zeit ein betrunkener Englaender die Stromleitung mirtgenommen hat, wie Chuerchén uns erzaehlte), es gibt einen verkleideten Zugbegleiter und als wir ankommen erwarten uns am Ende grinsende, huepfende (es sol Tanz sein), beponchote, indigende Ecuadorianer.
Unser Bespasser im Wagon
Wir sind minder begeistert ob der Modalitaeten, mehr begeistert jedoch von der Bahnstrecke, die in Serpentinen nach unten in das kleine Dorf ?Simbame? fuehrt. Unsere Einschatzung der Sache wird jedoch nicht von allen geteilt. Die franzoesiche Reisegruppe, die mit uns im Wagon sitzt fuehlt sich wie im Paradies...was ein toller Ausflug in das dunkle indigende Herz des Landes bei dem man mal sehen kann wie die Eingeborenen leben; gratis Sandwiches gabs auch und die Toiletten sind sauber. In diesem Ecuador ist doch gar nicht alles so verwildert wie manche Traveller im Internet behaupten:)
Wir in der Bahn
Unser Fazit zu diesem Event: Es hat sich schon gelohnt, aber vor 10 Jahren haetten wir die Tour lieber mitgemacht!
ein blick aus der bahn

Als wir mit der Bahn wieder in Alausi ankommen, springen wir so schnell wir koennen mit unserem Gepaeck in ein Taxi, das uns an die Hauptstrasse fuert. Hier winken wir einen Bus nach Cuenca heran und weiter gehts...:)



On the road- Baños
Kilometer fresen schoen und gut..wir sind und bleiben nicht die schnellsten. So zuckeln wir also erstmal gemuetlich Richtung Baños, einer Travellerhochburg Ecuadors. Dort gibt es, dank der umliegenden Vulkane, hoch angepriesene warme Thermalquellen, viele kleine Restaurants und Bars, zaehneverklebende Zuckerrohr Suessigkeiten und eine Wasserfallroute, die wir zu erkunden uns bereits direkt nach unserer Ankunft aufmachen. Direkt neben unserem Hostel sind fuer 5 Dollar Leihraeder zu erstehen aus denen wir uns, nach langer kritischer Untersuchung, die zwei besten Exemplare aussuchen. Dabei traten fuer mich (Stephie) unerwartete Herausforderungen zu Tage. Diese Dinger hatten Kettenschaltung, die Bremsen quitschten, schlugen zu hart an und wir mussten uns die ersten Kilometer auf einer riesigen Strasse neben LKWs, Kleinlastern, Motorradern durchschlagen. Aber dann fuehrte ein gepflasterter Fahrradweg (unfassbar!extra fue die Touris) von der grauen, verqualmten Strasse ab und auf diesem kleinen Weg konnte man endlich zur Rechten die absolut faszinierende Aussicht auf die tiefen Schluchten und Wasserfaelle geniessen. Das sorgte fuer Stimmungsrettung im letzen Moment, denn der Start in die Tour hatte zumindest einer beteiligten gehoerig die Laune verhagelt. Wir erreichten den letzten Wasserfall schon eine Stunde eher als erwartet und gelten damit als trainierte Radfahrer :) Von hier gehts noch einige Stufen und Meter In die Tiefe bis direkt an den Wasserfall. Dort prasselte das Wasser in harten Schwaellen in den kleinen Auffangsee und spritzte wieder meterweit gen Himmel und gen uns. Erschoepft von der Anstraengung nehmen wir abends den Bus zurueck zum Hostal.
Downhill von Baños Richtung Puyo

Am kommenden Morgen, oder eher noch in der Nacht, stehen wir wieder auf um in die Thermalquellen zu fahren. Um 5.30 sitzen wir ( und 20 Ecuadorianer- Touris haben wir hier nicht gesehen) schon im warmen, entspannenden Wasser und geniessen bei langsam aufsteigender Sonne den Blick auf die umliegenden Anden. Was ein ausgezeichneter Start in den Tag! Nachmittags gehts allerdings schon weiter - Unser Ziel: Alausi und die Nariz del Diabolo.